Gastbeitrag von Mostafa Mostafania
Ich heiße Mostafa Mostafania. Ich lebte in Rasht, Iran, und bin in einer nicht religiösen Familie aufgewachsen.
Ich hatte viele Fragen zur islamischen Lehre und weshalb sie sich so sehr vom täglichen Leben der Menschen unterscheidet. Hinzu kam, dass sich durch mein Studium im Bereich der Physik und Mathematik mein Blick auf die Religion verändert hatte. Da ich vor ca. 10 Jahren zudem islamische Philosophie und Rechtswissenschaft studiert habe, hat sich meine Sicht auf die Religion geändert und ich habe sie verlassen.
Noch im Iran lernte ich das Konzept des Atheismus kennen und fand, dass es genau mit meinen eigenen Gedanken übereinstimmte. Nachdem ich die Universität verlassen hatte, kritisierte ich die Religion immer mehr und propagierte den Atheismus. Ich habe mit vielen selbstbewussten Menschen zusammengearbeitet und soziale Medien genutzt, um meine Gedanken mit den anderen zu teilen.
Ich habe viele Freunde gefunden, die meiner Meinung waren und ich habe sogar ein Buch zu diesem Themengebiet geschrieben, das hat das Interesse von vielen Atheisten geweckt. Dies hatte zur Folge, dass mich im Jahr 2019 iranische Regierungsagenten festnehmen wollten und ich nicht mehr sicher war. Diese Situation zwang mich, mein Land zu verlassen, um mein Leben zu retten. Jetzt wurde ich in Abwesenheit im Iran zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Trotz dieser Umstände wurde mein Asylantrag von der Bundesregierung nicht angenommen und ich kann mir nicht mehr sicher sein, ob ich in Deutschland bleiben kann.
Es ist mir nicht mehr möglich, in den Iran zurückzukehren.
Mein Herzenswunsch ist, dass mit den Bemühungen von Menschen wie mir der Tag kommen wird, an dem nicht nur mein Land von einer säkularen Regierung regiert wird.
Ich hoffe, dass sie den Menschen die Augen öffnen und diese sich nicht von denen täuschen lassen, die Lügen im Namen des Islams erzählen und dass Wissenschaft anstelle von Religion gelehrt wird.
Ich bin der Säkularen Flüchtlingshilfe sehr dankbar, weil sie mir unter diesen schwierigen Umständen sehr geholfen und mich unterstützt haben.
Und sie gaben mir viel Hoffnung.