Am frühen Sonntag Nachmittag, dem 28.04.2019, betrat der verängstigte Rany E. die Ambulanz in Bremerhaven. Neben Wunden am Oberarm hatte er auch ein stark geschwollenes Sprunggelenk, sodass er sich nur noch humpelnd fortbewegen konnte. Er wurde mit einer Eisenstange attackiert. Dies war nur einer der letzten Fälle von Übergriffen gegen atheistische Ex-Muslime in deutschen Camps.
Menschen, die wir in Deutschland unterstützen erfahren immer wieder Übergriffe von anderen Mitgeflüchteten. So wurde erst letzte Woche eine Mutter von vier Kindern von anderen Bewohnern geschlagen, da sie eine Wurst mit Schweinefleisch aß. Auch in der Vergangenheit erhielten wir Berichte von Männern, die Verbrennungen hatten oder deren Handys zerstört wurden. Dabei handelt es sich nur um die Höhepunkte eines Martyriums aus Mobbing und Beschimpfungen, dem diese Menschen tagtäglich ausgesetzt sind.
So werden Frauen auch oft als sexuelles Freiwild gesehen. Abgesehen von den tagtäglichen Zudringlichkeiten, derer sich die Frauen erwehren müssen, wurde uns auch oft von sexuellen Nötigungen und Übergriffen in den Camps berichtet, .
Rany E. sagt, er hat große Sorge, ob er sicher ist in Deutschland. Er ist vor eben jenen Menschen geflohen, mit denen er hier zusammenleben muss. Die Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. fordert, dass atheistische Ex-Muslime mit Nicht-Muslimen untergebracht werden. In einem normalen Camp sind sie nicht sicher – vor allem nicht in dem nun beginnenden Ramadan.