Flucht vor Religion

Religion ist leider für viele Menschen ein Grund, ihre Heimat zu verlassen und in Deutschland Asyl zu beantragen. Bei religiöser Verfolgung denken die meisten an religiöse Minderheiten, die von der Mehrheit im jeweiligen Land bedroht werden. In der aktuellen Flüchtlingskrise sind dies vor allem Jesiden und Christen, die aus mehrheitlich islamischen Ländern fliehen. Doch eine Gruppe geht in der medialen Berichterstattung häufig völlig unter: die Atheisten. In vielen Religionen (etwa im Islam) gilt Glaubensabfall (Apostasie) als bestrafungswürdiges Vergehen. Und auch, wer von Geburt an keiner Glaubensgemeinschaft angehört, wird leider allzu oft als „Ungläubiger“ verfolgt.

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Selbstbestimmungsrechte in religiösen Gesellschaften

Offene Apostasie bildet nur die Spitze des Eisbergs. In streng religiösen Gesellschaften werden Selbstbestimmungsrechte auf vielfältige Weise beschnitten. So können religionskritische Äußerungen auch dann zu sozialer Ächtung führen, wenn sie gar kein Bekenntnis zum Atheismus beinhalten.

Drastische Eingriffe in die Privatsphäre sind in vielen islamischen Ländern an der Tagesordnung. Zwar wird westliche Kritik an archaischen Praktiken wie Zwangsheirat und Zwangsbeschneidung oft kulturrelativistisch mit dem Verweis auf die vermeintliche „Gleichwertigkeit aller Kulturen“ abgewehrt, doch dabei wird regelmäßig übersehen, dass es auch innerhalb der jeweiligen Gesellschaften massive Widerstände gegen religiösen Tugendterror gibt.
Bedauerlicherweise können sich diese kritischen Stimmen wegen der fehlenden Meinungsfreiheit und des sozialen Drucks kaum artikulieren – umso stärker jedoch sollten wir jene freiheitsliebenden Menschen unterstützen, die unter denkbar schwierigen sozialen Bedingungen Mut zum aufrechten Gang zeigen.

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