Morddrohungen gegen Amed Sherwan wegen Meinungsfreiheit im Kontext von Religion

Amed Sherwan, Aktivist, Blogger und Autor von „Kafir – Allah sei Dank bin ich Atheist“ wurde bei Facebook und Instagram gesperrt.

“There will not be a magic day when we wake up and it’s now okay to express ourselves publicly. We make that day by doing things publicly until it’s simply the way things are.” – Tammy Baldwin

Diese Fotomontage eines Kusses mit dem Aktivisten Mohamed Hisham vor der Kaaba in Mekka hatte Amed Sherwan auf Facebook und Instagram gepostet. Das wurde massenhaft von fundamentalistischen Muslimen aus der ganzen Welt gemeldet, woraufhin beide Profile gesperrt wurden.

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Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. im Stanford Social Innovation Review

Im Field Report des Stanford Social Innovation Review wird über die Arbeit der Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. berichtet. Er beschreibt die schwierige Lage von atheistischen Geflüchteten in Deutschland.

Zu den persönlichen Krisen, die mit dem Erlebten und ihrer neuen Lebensrealität einhergehen, kommt noch die bedrohliche Situation in den Erstaufnahmen. Dort sind sie weiterhin denselben Islamisten ausgesetzt, vor denen sie hier Schutz suchen. Die Autorin Priti Salian geht anhand von Beispielen auf die Arbeit der Säkularen Flüchtlingshilfe ein, die Menschen dieser in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Gruppe bei ihrem Start in ihr neues Leben begleitet und für deren Sicherheit sorgt.

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Und so kam der Stein ins Rollen

Adel, warum und wie bist Du nach Deutschland gekommen?

Adel ist ein Geflüchteter aus dem Irak. Er erzählt vom Beginn der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart und von seinem neuen Leben in Deutschland.

Adel

 Schon als Jugendlicher im Irak hatte ich meine Zweifel an der Religion oder sagen wir, ich hatte Fragen, aber man darf in der muslimischen Welt die Religion nicht hinterfragen und schon gar nicht kritisieren. Ich fand es seltsam, dass wir einen Gott anbeten sollten, der uns immer mit der Hölle drohte. Alles drehte sich um Allah. Er beherrschte auch unser Privatleben. Mit der Zeit, als ich dann im Medizinbereich studierte, kollidierte der Glaube mit der Evolutionstheorie.  Ich hatte die Möglichkeit, ins Internet zu gehen und las dann über die Evolution und über Menschenrechte. Ich musste meine Gedanken verheimlichen, denn es gab zwar ein paar Leute, mit denen man sich austauschte, aber immer unter Decknamen. Die Sittenpolizei passte auf, und mir war bewusst, dass ich mit dem Feuer spielte.

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Adel – eine Erfolgsgeschichte

Adel ist ein Atheist aus dem Irak und musste fliehen, da das Leben für ihn dort nicht mehr möglich war. Hier kam er zunächst in eine Landeserstaufnahme, wo er wieder mit genau den Leuten zusammen, vor denen er ursprünglich geflüchtet war: strenggläubige Muslime.

Dennoch hat er die Zeit dort gut genutzt. Er lernte eifrig die deutsche Sprache, denn es war ihm bewusst, dass dies der Schlüssel ist, um sich hier zu verständigen und sich zu integrieren. Dafür hat er auch jede freie Minute mit Deutschen verbracht und bei zahlreichen sozialen Projekten der Stadt mitgewirkt.

So lernte er Veronika Kienzle kennen, die zurzeit für das Amt der Oberbürgermeisterin der Stadt Stuttgart (Grüne) kandidiert. Zum Dank für sein Engagement bekam er einen Platz in einer WG der Geiss-Stiftung, wo er mehr Ruhe zum Lernen fand. Er war Mitbegründer der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart. Darüber hinaus bekam er eine Stelle in einem Labor. Schritt für Schritt kam er so in Deutschland an. Mittlerweile ist er als Asylbewerber anerkannt, hat eine eigene Wohnung und ist berufstätig. Ein weiterer Schritt in sein neues Leben.

Adel engagiert sich weiterhin in der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart, um anderen Geflüchteten bei ihrem mühsamen Weg zur Seite stehen zu können.

Den kompletten Artikel der Stuttgarter Zeitung können Sie hier herunterladen.

Ja! „Die politische Linke sollte ihr Schweigen beenden“: Volle Unterstützung für Kevin Kühnerts Spiegel-Beitrag zu einer offenen Islam- und Migrationsdebatte

Offener Brief an den Juso-Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert

Sehr geehrter Herr Kühnert,

für Ihren wichtigen Gastbeitrag im Spiegel Die politische Linke sollte ihr Schweigen beenden“ vom 21. Oktober 2020 möchten wir Ihnen herzlich danken. Wir begrüßen die offene Debatte, die Sie damit ausgelöst haben.

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Saudi-Arabien: Mein Weg zum Atheismus

Gastbeitrag von Rosilea .M

Seit ich begonnen habe, die Welt um mich herum zu begreifen, habe ich mich immer unwohl gefühlt, von Traditionen, eintönigem Alltag und Regeln umgeben zu sein.

Rosilea .M

Ich liebte es, mich anders auszudrücken. Ich gab mich meinen Tagträumen und dem Schreiben von Geschichten hin, um meine Langeweile zu vertreiben (die meisten davon waren in meinem Kopf). Dies war meine geistige Flucht und ein Bewältigungs­mechanismus.

Es gab eine Zeit, in der ich mich fragte, warum ich vernachlässigt wurde? Warum wurde ich schlecht behandelt, aber nie so schlecht, wie wenn ich meine säkularen Überzeugungen zum Ausdruck brachte? Ich wurde sogar schlechter behandelt als im Alter von 15 Jahren, als bei mir klinisch Multiple Sklerose diagnostiziert wurde, nachdem die ersten Symptome mit 14 Jahren aufgetreten waren.

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Rana Ahmad: „Wegweisende Initiative der FDP im Bundestag zu Apostaten und religionsfreien Menschen“

Am 8. Oktober 2020 hat im Bundestag die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses, Gyde Jensen, und die FDP-Fraktion die Anfrage „Religions- und Weltanschauungsfreiheit von Apostaten und religionsfreien Menschen“ an die Bundesregierung gestellt. Darin kommen die Erfahrungen atheistischer Flüchtlinge und die kürzlich aufgestellten politischen Forderungen der Säkularen Flüchtlingshilfe zur Sprache. Die Veröffentlichung der Antwort der Bundesregierung wird für Anfang November erwartet. Rana Ahmad, Mahmudul Haque Munshi und Stefan Paintner nehmen eine erste Bewertung vor und stellen fest: Noch nie seit 1949 wurde im Bundestag eine derart umfassende Positionierung der Bundesregierung zur Situation von Apostaten und religionsfreien Menschen eingefordert.

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Atheismus im Iran

Gastbeitrag von Sina Nasiri

Sina Nasiri

„Es war der 21. Oktober 2015, und ich kam wie immer von der Kaserne nach Hause zurück, wo ich mitten auf dem Weg von der iranischen Geheimdienstorganisation (Sepah) verhaftet wurde, die mich in das Zentralgefängnis von Arak brachten. Nach langen Folterungen und Verhören und unter schwerem Druck zwangen sie mich, meine Taten zu gestehen, und verurteilten mich zur Todesstrafe.“

Dies ist die Geschichte des iranischen Staatsbürgers Sina Dehghan, welcher der so genannten Blasphemie beschuldigt wird. Seine Probleme mit dem islamischen Regime Iran begannen, als er beschloß, einen Kanal in Line, einer Freeware-App, einzurichten, um seine Ideen zuim Islam aufzuschreiben und sich kritisch mit dem Koran auseinanderzusetzen. Jetzt wartet er auf die Todesstrafe.

Dies ist nur einer von vielen Fällen ehemaliger muslimischer Iraner, die ihr Leben riskierten, um ihre Ideen zum Ausdruck bringen zu können, Menschen, die als Muslime geboren wurden, dann aber die islamische Religion verließen. Obwohl ihre Zahl in den letzten Jahren zugenommen hat, sehen sie sich aufgrund ihres Glaubensabfalls in der islamischen Gesellschaft immer noch der Ächtung oder Vergeltung durch ihre Familien und ihres Umfelds ausgesetzt.

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Atheisten im Haus der Geschichte

Durch den Lockdown mussten wir hier in Stuttgart unsere Aktivitäten in der Säkularen Flüchtlingshilfe leider unterbrechen. In Kooperation mit der lpb  hatten wir die Buchpräsentation „Frauen dürfen hier nicht träumen – mein Ausbruch aus Saudi-Arabien“ geplant. Die Präsentation sollte mit der Autorin Rana Ahmad, Mitgründerin der Säkularen Flüchtlingshilfe e.V. gemeinsam mit unserer Vertretung hier in Stuttgart durchgeführt werden. Wir waren natürlich enttäuscht, dass das Projekt nun auf 2021 verschoben werden musste. Zwar hielten wir zu dieser Zeit über WhatsApp zu den einzelnen Mitgliedern Kontakt und haben auch eine Videokonferenz durchgeführt, uns war aber klar, dass die Gruppe den Wunsch hatte sich wieder „analog“ zu treffen. Da die Gruppe sich von Bad-Wimpfen bis Esslingen über Ludwigsburg und Stuttgart verteilt, ist das Bedürfnis sich zu treffen groß.

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