„Sie übergossen mich mit Benzin um mich anzuzünden“

Gastbeitrag von Muhammad Ajeef

Muhammad Ajeef

Ich wurde am 9. Mai 1989 Sohn muslimischer Eltern in Pakistan geboren. Mein Vater gab mir den Namen Muhammad Ajeef , nach dem Propheten Mohammed. Zudem war er auch ein Zeichen der Hingabe zum Islam. Aber ich war nie Teil dieser Religion. Wie konnte man an einen Gott glauben, den noch kein Mensch gesehen hat. Und wie konnte ich einem Propheten Mohammed glauben, der nach einer einsamen Meditation in einer Höhle behauptete, dass er der Prophet dieses unsichtbaren Gottes sei. Eigentlich wäre mein Platz in einer atheistischen Familie gewesen, aber wer kann sich schon aussuchen, wo er hineingeboren wird. So wurde ich zum Gejagten, obwohl ich kein Verbrechen begangen hatte. Eigentlich hat jeder das Recht sein Leben frei zu bestimmen, aber nicht in einem Land wie Pakistan, das als islamischer Staat gegründet wurde und in dem Muslime 97% der Bevölkerung ausmachen. Obwohl der weiße Streifen in der pakistanischen Fahne diese Minderheiten symbolisieren soll und die Gesetzgebung gerecht sein soll, sieht es in der Realität anders aus. Die Einstellung der Öffentlichkeit entspricht diesem Ideal in keinster Weise.

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Die Geschichte von Mohammed, einem Atheisten aus dem Irak

Hammoki ist im Jahre 2015 aus dem Irak nach Deutschland geflohen und bekam 2020 die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt. Wir haben ihn nach seiner Geschichte befragt.

Hammoki, aus welchen Gründen bist Du aus deinem Heimatland geflohen?

Da ich Atheist bin, war mein Leben in Gefahr. Ich musste damit rechnen, getötet zu werden.

Wie kam es dazu, dass du Atheist wurdest?

Ich stamme aus einer liberalen Familie, die zu einem alten Beduinenstamm gehört. Meine Eltern sind im Laufe der Zeit jedoch immer gläubiger geworden. Als Kind und Jugendlicher wurde ich gezwungen, die Moschee zu besuchen und den Heiligen Monat und den Ramadan einzuhalten. Dann habe ich begonnen, mich intensiver mit Glaubensfragen zu beschäftigen, und mir sind immer mehr kritische Fragen gekommen. Nach reiflicher Überlegung beschloss ich mit 18 Jahren, mich endgültig vom Islam abzuwenden. Die allgegenwärtige Gewalt, die Unfreiheit, die mangelnde Kritikfähigkeit, die Verquickung mit dem Staat, das Eheverständnis und die strengen Regeln ganz allgemein haben mich zutiefst abgeschreckt. Auch fand ich sowohl im Islam so als auch in allen anderen Religionen keine Antworten auf existenzielle Fragen. Für mich wurden Tatsachen, Realitäten und dieWissenschaft die Basis meines Denkens. Der religionskritische Dichter und Freidenker Abu l-Ala al-Ma`arri, der vor 1000 Jahren lebte, der Autor und Religionskritiker Abdullah al-Qasemi und der Sozialwissenschaftler Ali Al-Wardi wurden für mich zu Inspirationsquellen.

Wie wurde dein Atheismus entdeckt, wie entstand die Bedrohungssituation?

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Mahmudul Haque Munshi im Vorstand der Säkularen Flüchtlingshilfe

(CC BY-SA 4.0)

Am 23. Mai 2020 wurde Mahmudul Haque Munshi auf der Mitgliederversammlung der Säkularen Flüchtlingshilfe e.V. einstimmig neu in den Vorstand gewählt. Munshi war im Herbst 2015 nach Deutschland geflohen, nachdem er als religionsfreier und islamkritischer Blogger in Bangladesch bedroht wurde und Mordanschläge überlebt hatte, jedoch mehrere seiner Freunde verlor, die auf offener Straße mit Macheten zu Tode gehackt wurden. Der Vereinsvorstand besteht nun aus Rana Ahmad, Mahmudul Haque Munshi und Stefan Paintner. Der gemeinnützige Verein ist somit eine Migrantenselbstorganisation (MSO).

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Pressemitteilung: Mahmudul Haque Munshi im Vorstand der Säkularen Flüchtlingshilfe

Am 23. Mai 2020 wurde Mahmudul Haque Munshi auf der Mitgliederversammlung der Säkularen Flüchtlingshilfe e.V. einstimmig neu in den Vorstand gewählt. Der Vereinsvorstand besteht nun aus Rana Ahmad, Mahmudul Haque Munshi und Stefan Paintner. Somit ist der gemeinnützige Verein eine Migrantenselbstorganisation (MSO).

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Menschenrechtsaktivisten in Mauretanien wegen Blasphemie in Haft

Gastbeitrag yon Yahya Ekhou

Behörden der Islamischen Republik Mauretanien haben vor zwei Monaten mit der groß angelegten Inhaftierungswelle gegen Menschenrechtsaktivisten begonnen.

Othman Mohamed Lehbib

Als Folge dieser Maßnahmen wurden zwölf Menschen verhaftet, unter ihnen Journalisten, Autoren und Menschenrechtsaktivisten wie Cheikh Nouh, Emine Houd, Mekfoula Ibrahim und Mini Ibrahim. Während der Untersuchungen der nationalen Sicherheitsbehörden wurden die Beschuldigten für mehrere Tage in Einzelhaft verbracht. Neun von den Angeklagten durften nach dieser Zeit die Haft unter richterlichen Auflagen verlassen. Ihnen ist nicht gestattet das Land zu verlassen.

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Pressemitteilung: Über die gefährdete Situation religionsfreier Geflüchteter in Deutschland [Video]

Zusammenschnitt der Veranstaltung „Menschenrecht: Glaubens-Freiheit“ ist bei YouTube verfügbar 

Am 6. Februar fand im Forum der Volkshochschule Köln ein Informationsabend der Säkularen Flüchtlingshilfe e.V. in Zusammenarbeit mit der VHS Köln statt, zum Thema Menschenrechte religionsfreier Geflüchteter. Eine Zusammenfassung ist seit dem 30. März auf YouTube verfügbar:

Die Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. ist der einzige Verein in Deutschland, der sich bundesweit explizit für die Rechte Geflüchteter einsetzt, die ihre Religion, den Islam, verlassen haben und hier weiterhin Verfolgung ausgesetzt sind, genauso wie bei LGBT*.

Als Referent:innen zu Gast waren Dr. Lale Akgün, Autorin und MdB, a.D., die Bonner Professorin und Dipl. Psychologin Dr. Katja Mierke, die stellvertretend den Vortrag der 29-jährigen saudi-arabischen Menschenrechtsaktivistin Loujain Sultan verlas. Außerdem die Autorin und Menschenrechtsaktivistin Rana Ahmad sowie Stefan Paintner, beide Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Säkularen Flüchtlingshilfe e.V. „Pressemitteilung: Über die gefährdete Situation religionsfreier Geflüchteter in Deutschland [Video]“ weiterlesen

Glaubensabfall im islamischen Gottesstaat Iran als Fluchtgrund

Ein Gastbeitrag von Mohamad Hosein Tavasolli

Der Iran ist eines von 12 Ländern, in dem beim Abfall vom islamischen Glauben die Todesstrafe droht. Mohamad Hosein Tavasolli mussten deswegen aus dem islamischen Gottesstaat fliehen. Dennoch wurde sein Asylantrag abgelehnt, seine Abschiebung wurde lediglich ausgesetzt.

Mit 16 Jahren Atheist und damit Fremdkörper im islamischen Gottesstaat Iran

Mohamad Hosein Tavasolli

Ich bin in einer gut situierten, offenen und liberalen Familie in Shiraz aufgewachsen, die moderat religiös war. Mit ca. 16 Jahren (2012) habe ich für mich konstatiert, dass ich nicht mehr an einen Gott glauben kann und ich damit Atheist bin. Im Alter von ca. 18 Jahren (2014), habe ich regelmäßig an Treffen einer Gruppe von vertrauens­würdigen gleichgesinnten Atheisten teilgenommen. Nachdem ich während einer Autofahrt telefonisch erfahren habe, dass einer unserer Gruppentreffpunkte vom iranischer Sicherheitsdienst Etelat durchsucht wurde bin ich sofort untergetaucht und habe mich bei Freunden in einer weiter entfernten Stadt versteckt. Ein Freund hat für mich innerhalb von 10 Tagen einen gefälschten Pass mit Visum besorgt, mit dem ich am 15.12.2015 vom Flughafen Khomenei in Teheran nach Athen fliegen konnte. Von dort bin ich weiter nach Düsseldorf geflogen und am nächsten Tag in Deutschland angekommen. Seitdem läuft mein Asylverfahren. „Glaubensabfall im islamischen Gottesstaat Iran als Fluchtgrund“ weiterlesen

Pressemitteilung: Veranstaltung „Menschenrecht: Glaubens-Freiheit“

Die Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. lädt Sie herzlich zur Veranstaltung Menschenrecht: Glaubens-Freiheit ein. Der Informationsabend mit spannenden Vorträgen und Gästen wie dem Journalisten Günter Wallraff und Dr. Lale Akgün, Autorin und MdB a.D., sowie Betroffenen findet statt am

Donnerstag, den 6. Februar 2020 um 18:30 Uhr, im
FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt,
Cäcilienstr. 29-33, 50667 Köln. „Pressemitteilung: Veranstaltung „Menschenrecht: Glaubens-Freiheit““ weiterlesen