Maryam – Überleben in einer frauenfeindlichen Gesellschaft

Interview von Karrar al Asfoor.

„Der Hijab steht für Empowerment und Befreiung – als Symbol des Feminismus.“ Mit diesem Slogan wird der Schleier (Hijab) in der westlichen Welt als Ausdruck von Frauenrechten und in Kampagnen gefeiert, beispielsweise beim sogenannten „World Hijab Day“.

Maryam

Diese Aussage, die ich zum ersten Mal gehört habe, als ich nach Europa kam, unterscheidet sich radikal von der Propaganda, die dort gefördert wird, wo ich aufgewachsen bin – im Irak. Die Macht wird dort nur den Männern zugeschrieben, während Frauen gehorsam sein müssen. Die Gleichberechtigung der Geschlechter wird als ein Zeichen der gesellschaftlichen Zersetzung angesehen. Somit stehen feministische Bewegungen im Verdacht, die Gesellschaft zerstören zu wollen.

Dieser Gegensatz in der Wahrnehmung ließ mich neugierig werden. Weshalb repräsentiert das religiöse Symbol des Hijab in zwei unterschiedlichen Gesellschaften so gegensätzliche Werte?

Aus diesem Grunde entschloss ich mich, ein Interview mit der im Irak lebenden feministischen Aktivistin Maryam zu führen, um mehr über die Frauenrechtssituation in einem Land zu erfahren, in dem das Tragen des Schleiers stark verbreitet ist.

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Gefährliche Befindlichkeiten – Indonesien als warnendes Beispiel für Europa

Gastbeitrag von Uka

Uka ist in Indonesien geboren und lebt derzeit in Deutschland. Sie definiert sich selbst als säkular liberal und setzt sich aktiv für die Menschenrechte und persönliche Freiheit ein.

Uka

Vor einigen Monaten sah sich Frankreich mit dem entsetzlich barbarischen Mord an dem Lehrer Samuel Paty konfrontiert. Dieser hatte versucht, anhand bekannter Mohammed-Karikaturen bei Schülern eine Diskussion zum Thema Meinungsfreiheit anzuregen. Er bezahlte hierfür mit seinem Leben.

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Deutsche Postcode ermöglicht der Säkularen Flüchtlingshilfe e.V. neues Büro

Mitglieder der Säkularen Flüchtlingshilfe Deutschland in ihrem neuen Büro

Die Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. bezog am 1. Januar 2021 ihr erstes eigenes Büro am Stadtwaldgürtel 89 in Köln. Möglich machte dies die Förderung der Deutsche Postcode Lotterie. Das Büro dient als Anlaufstelle für religionsfreie Geflüchtete. Es bietet die Möglichkeit, in sicherer Umgebung vertrauliche Sachverhalte zu besprechen. Um die weitere Bearbeitung zu gewährleisten, wurden ebenso Mittel für Computer und Software, sowie sonstige Dinge wie die Einrichtung des Büros verwendet.

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Asyl abgelehnt trotz Verfolgung im Iran

Gastbeitrag von Mostafa Mostafania

Mostafa Mostafania

Ich heiße Mostafa Mostafania. Ich lebte in Rasht, Iran, und bin in einer nicht religiösen Familie aufgewachsen.

Ich hatte viele Fragen zur islamischen Lehre und weshalb sie sich so sehr vom täglichen Leben der Menschen unterscheidet. Hinzu kam, dass sich durch mein Studium im Bereich der Physik und Mathematik mein Blick auf die Religion verändert hatte. Da ich vor ca. 10 Jahren zudem islamische Philosophie und Rechtswissenschaft studiert habe, hat sich meine Sicht auf die Religion geändert und ich habe sie verlassen.

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Morddrohungen gegen Amed Sherwan wegen Meinungsfreiheit im Kontext von Religion

Amed Sherwan, Aktivist, Blogger und Autor von „Kafir – Allah sei Dank bin ich Atheist“ wurde bei Facebook und Instagram gesperrt.

“There will not be a magic day when we wake up and it’s now okay to express ourselves publicly. We make that day by doing things publicly until it’s simply the way things are.” – Tammy Baldwin

Diese Fotomontage eines Kusses mit dem Aktivisten Mohamed Hisham vor der Kaaba in Mekka hatte Amed Sherwan auf Facebook und Instagram gepostet. Das wurde massenhaft von fundamentalistischen Muslimen aus der ganzen Welt gemeldet, woraufhin beide Profile gesperrt wurden.

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Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. im Stanford Social Innovation Review

Im Field Report des Stanford Social Innovation Review wird über die Arbeit der Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. berichtet. Er beschreibt die schwierige Lage von atheistischen Geflüchteten in Deutschland.

Zu den persönlichen Krisen, die mit dem Erlebten und ihrer neuen Lebensrealität einhergehen, kommt noch die bedrohliche Situation in den Erstaufnahmen. Dort sind sie weiterhin denselben Islamisten ausgesetzt, vor denen sie hier Schutz suchen. Die Autorin Priti Salian geht anhand von Beispielen auf die Arbeit der Säkularen Flüchtlingshilfe ein, die Menschen dieser in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Gruppe bei ihrem Start in ihr neues Leben begleitet und für deren Sicherheit sorgt.

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Und so kam der Stein ins Rollen

Adel, warum und wie bist Du nach Deutschland gekommen?

Adel ist ein Geflüchteter aus dem Irak. Er erzählt vom Beginn der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart und von seinem neuen Leben in Deutschland.

Adel

 Schon als Jugendlicher im Irak hatte ich meine Zweifel an der Religion oder sagen wir, ich hatte Fragen, aber man darf in der muslimischen Welt die Religion nicht hinterfragen und schon gar nicht kritisieren. Ich fand es seltsam, dass wir einen Gott anbeten sollten, der uns immer mit der Hölle drohte. Alles drehte sich um Allah. Er beherrschte auch unser Privatleben. Mit der Zeit, als ich dann im Medizinbereich studierte, kollidierte der Glaube mit der Evolutionstheorie.  Ich hatte die Möglichkeit, ins Internet zu gehen und las dann über die Evolution und über Menschenrechte. Ich musste meine Gedanken verheimlichen, denn es gab zwar ein paar Leute, mit denen man sich austauschte, aber immer unter Decknamen. Die Sittenpolizei passte auf, und mir war bewusst, dass ich mit dem Feuer spielte.

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Adel – eine Erfolgsgeschichte

Adel ist ein Atheist aus dem Irak und musste fliehen, da das Leben für ihn dort nicht mehr möglich war. Hier kam er zunächst in eine Landeserstaufnahme, wo er wieder mit genau den Leuten zusammen, vor denen er ursprünglich geflüchtet war: strenggläubige Muslime.

Dennoch hat er die Zeit dort gut genutzt. Er lernte eifrig die deutsche Sprache, denn es war ihm bewusst, dass dies der Schlüssel ist, um sich hier zu verständigen und sich zu integrieren. Dafür hat er auch jede freie Minute mit Deutschen verbracht und bei zahlreichen sozialen Projekten der Stadt mitgewirkt.

So lernte er Veronika Kienzle kennen, die zurzeit für das Amt der Oberbürgermeisterin der Stadt Stuttgart (Grüne) kandidiert. Zum Dank für sein Engagement bekam er einen Platz in einer WG der Geiss-Stiftung, wo er mehr Ruhe zum Lernen fand. Er war Mitbegründer der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart. Darüber hinaus bekam er eine Stelle in einem Labor. Schritt für Schritt kam er so in Deutschland an. Mittlerweile ist er als Asylbewerber anerkannt, hat eine eigene Wohnung und ist berufstätig. Ein weiterer Schritt in sein neues Leben.

Adel engagiert sich weiterhin in der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart, um anderen Geflüchteten bei ihrem mühsamen Weg zur Seite stehen zu können.

Den kompletten Artikel der Stuttgarter Zeitung können Sie hier herunterladen.

Ja! „Die politische Linke sollte ihr Schweigen beenden“: Volle Unterstützung für Kevin Kühnerts Spiegel-Beitrag zu einer offenen Islam- und Migrationsdebatte

Offener Brief an den Juso-Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert

Sehr geehrter Herr Kühnert,

für Ihren wichtigen Gastbeitrag im Spiegel Die politische Linke sollte ihr Schweigen beenden“ vom 21. Oktober 2020 möchten wir Ihnen herzlich danken. Wir begrüßen die offene Debatte, die Sie damit ausgelöst haben.

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