Aktion „999 Sponsoren“ beendet!

Die Säkulare Flüchtlingshilfe Deutschland e.V. hat die Aktion „999 Sponsoren“ abgeschlossen. Auch wenn das anvisierte Ziel 999 nicht erreicht wurde, sind wir trotzdem sehr zufrieden mit dem Ergebnis! Denn statt zwei vollen Stellen können nun immerhin zwei Minijobs dauerhaft bezahlt werden. 

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die uns unterstützt haben! 

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Fünf Jahre Haft für Blasphemie

Seit einem Jahr in Haft: Abd el Rahman

Ein Post auf Facebook wurde ihm zum Verhängnis. Nun sitzt der 22-jährige Ägypter Abd el Rahman im Hochsicherheitsgefängnis in Gamasa. Dieses zählt zu den schlimmsten Gefängnissen in Ägypten.

Abd el Rahman ist Anfang 20 und studiert Informatik an einer ägyptischen Hochschule. Neben seinem Studium ist er ein begeisterter Leser und beschäftigt sich gerne mit anderen Ländern und Kulturen. Wie viele junge Menschen ist er auch auf Facebook aktiv und postet regelmäßig. Doch am 12 November 2020 verfasst er einen Beitrag, welcher sein Leben für immer verändern wird:

„Er hätte nie erwartet, dass sein Post so stark trendet. Nur einen Tag später versammelten sich über 20 Personen aus seinem Wohnort vor seiner Haustür. Sie suchten nach ihm und wollten ihn angreifen.“ erzählt Ibrahim, ein Freund von Abd el Rahman.

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999: Auf dich kommt es jetzt an!

Die Säkulare Flüchtlingshilfe e. V. wurde 2017 gegründet und ist gemeinnützig bundesweit aktiv. Unser Verein hilft Menschen, die nicht religiös sind und darum aus ihren Herkunftsländern flüchten müssen. Zudem geben wir diesen Personen eine Stimme in der Öffentlichkeit.

Derzeit findet unsere Tätigkeit ausschließlich ehrenamtlich statt und das mit Wirkung. Doch mit dem Erfolg der Arbeit erhöht sich auch ihr Umfang. So sind wir nun an einem Punkt angelangt, an dem wir bezahlte Stellen schaffen müssen, um weiter wachsen zu können. Daher haben wir uns entschlossen, die Kampagne 999 Sponsoren zu starten. Denn so viele Mitgliedschaften sind nötig, um dieses Ziel zu erreichen.

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Säkulare Flüchtlingshilfe für die Stärkung des Beauftragten für Religionsfreiheit durch die neue Bundesregierung

Nach der Wahl zum deutschen Bundestag am 26. September 2021 plädiert die Säkulare Flüchtlingshilfe dafür, dass die zukünftige Bundesregierung die Arbeit des Religionsfreiheitsbeauftragten stärkt.

Dank an die Bundesregierung für gute Zusammenarbeit

In einem Schreiben an den Religionsfreiheitsbeauftragten Markus Grübel (CDU) hat sich der Vorstand der Säkularen Flüchtlingshilfe im Namen der Betroffenen „für die gute Zusammenarbeit“ bedankt. Mit dem neuen „Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit“ habe der Beauftragte wichtige Pionierarbeit geleistet. Die Beschreibung und Analyse der Situation von Ex-Muslimen und Atheisten in Länderkapiteln habe es in dieser Form regierungsamtlich bislang nicht gegeben. Insbesondere die Länderkapitel in dem Religionsfreiheitsbericht seien eine wichtige Errungenschaft, mit denen die Strukturen der Verfolgung und Repression wie auch viele Schicksale sichtbar gemacht worden sind.

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Hisham Nofal in den Vorstand gewählt

Bei der Mitgliederversammlung 2021 wurde, wie alle zwei Jahre, der Vorstand der Säkularen Flüchtlingshilfe komplett neu gewählt.

Hisham Nofal

Mohamed Hisham Nofal wurde 1991 in Gizeh, Ägypten, geboren. Als Ex-Muslim und LGBT-Aktivist setzte er sich bereits dort für die individuellen Freiheits- und Menschenrechte ein. Weltweite Bekanntheit erlangte er, als er 2017 im ägyptischen TV als Aktivist zu einer Talkshow eingeladen wurde. Dort versuchte er zu erklären, warum er Atheist sei und dass es das Recht jedes Menschen sei, die Religion zu verlassen. Daraufhin wurde er vom ehem. stellvertretenden Scheich der al-Azhar Universität für psychisch krank erklärt und vom Moderator herabgewürdigt und schließlich des Studios verwiesen (Video). Weil dadurch sein soziales und beruflichen Leben zerstört war, er aber auch die Verfolgung durch den Staat fürchten musste, floh er 2019 nach Deutschland.

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Lebensgefährlich: Atheismus im Iran

Reza Ebrahimi Mehr

Ich bin 35 Jahre alt, lebte in Babol im Iran und bin in einer mittelreligiösen Familie aufgewachsen. Als ich älter wurde, kamen mir viele Fragen über die Religion in den Sinn, besonders über den Islam, der in meiner Familie üblich war.

Als ich in der Khajeh Nasirodin Toosi Universität (K. N. Toosi) mein Studium begann, traf ich viele andere die wie ich den Islam kritisierten. Als das Internet und die sozialen Medien zugänglicher wurden, konnte ich mehr Recherche zu grundlegenden und kritischen Fragen zum Thema Religion betreiben. Das war der Punkt, an dem ich verstanden habe, dass der Islam so kostruiert ist um Menschen zu kontrollieren und zu beherrschen und keine Antwort auf grundlegende Fragen hat. In meinem Land gibt es zwei Arten von Atheisten:

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Maryam – Überleben in einer frauenfeindlichen Gesellschaft

Interview von Karrar al Asfoor.

„Der Hijab steht für Empowerment und Befreiung – als Symbol des Feminismus.“ Mit diesem Slogan wird der Schleier (Hijab) in der westlichen Welt als Ausdruck von Frauenrechten und in Kampagnen gefeiert, beispielsweise beim sogenannten „World Hijab Day“.

Maryam

Diese Aussage, die ich zum ersten Mal gehört habe, als ich nach Europa kam, unterscheidet sich radikal von der Propaganda, die dort gefördert wird, wo ich aufgewachsen bin – im Irak. Die Macht wird dort nur den Männern zugeschrieben, während Frauen gehorsam sein müssen. Die Gleichberechtigung der Geschlechter wird als ein Zeichen der gesellschaftlichen Zersetzung angesehen. Somit stehen feministische Bewegungen im Verdacht, die Gesellschaft zerstören zu wollen.

Dieser Gegensatz in der Wahrnehmung ließ mich neugierig werden. Weshalb repräsentiert das religiöse Symbol des Hijab in zwei unterschiedlichen Gesellschaften so gegensätzliche Werte?

Aus diesem Grunde entschloss ich mich, ein Interview mit der im Irak lebenden feministischen Aktivistin Maryam zu führen, um mehr über die Frauenrechtssituation in einem Land zu erfahren, in dem das Tragen des Schleiers stark verbreitet ist.

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Gefährliche Befindlichkeiten – Indonesien als warnendes Beispiel für Europa

Gastbeitrag von Uka

Uka ist in Indonesien geboren und lebt derzeit in Deutschland. Sie definiert sich selbst als säkular liberal und setzt sich aktiv für die Menschenrechte und persönliche Freiheit ein.

Uka

Vor einigen Monaten sah sich Frankreich mit dem entsetzlich barbarischen Mord an dem Lehrer Samuel Paty konfrontiert. Dieser hatte versucht, anhand bekannter Mohammed-Karikaturen bei Schülern eine Diskussion zum Thema Meinungsfreiheit anzuregen. Er bezahlte hierfür mit seinem Leben.

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Deutsche Postcode ermöglicht der Säkularen Flüchtlingshilfe e.V. neues Büro

Mitglieder der Säkularen Flüchtlingshilfe Deutschland in ihrem neuen Büro

Die Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. bezog am 1. Januar 2021 ihr erstes eigenes Büro am Stadtwaldgürtel 89 in Köln. Möglich machte dies die Förderung der Deutsche Postcode Lotterie. Das Büro dient als Anlaufstelle für religionsfreie Geflüchtete. Es bietet die Möglichkeit, in sicherer Umgebung vertrauliche Sachverhalte zu besprechen. Um die weitere Bearbeitung zu gewährleisten, wurden ebenso Mittel für Computer und Software, sowie sonstige Dinge wie die Einrichtung des Büros verwendet.

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Asyl abgelehnt trotz Verfolgung im Iran

Gastbeitrag von Mostafa Mostafania

Mostafa Mostafania

Ich heiße Mostafa Mostafania. Ich lebte in Rasht, Iran, und bin in einer nicht religiösen Familie aufgewachsen.

Ich hatte viele Fragen zur islamischen Lehre und weshalb sie sich so sehr vom täglichen Leben der Menschen unterscheidet. Hinzu kam, dass sich durch mein Studium im Bereich der Physik und Mathematik mein Blick auf die Religion verändert hatte. Da ich vor ca. 10 Jahren zudem islamische Philosophie und Rechtswissenschaft studiert habe, hat sich meine Sicht auf die Religion geändert und ich habe sie verlassen.

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