Die Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. bezog am 1. Januar 2021 ihr erstes eigenes Büro am Stadtwaldgürtel 89 in Köln. Möglich machte dies die Förderung der Deutsche Postcode Lotterie. Das Büro dient als Anlaufstelle für religionsfreie Geflüchtete. Es bietet die Möglichkeit, in sicherer Umgebung vertrauliche Sachverhalte zu besprechen. Um die weitere Bearbeitung zu gewährleisten, wurden ebenso Mittel für Computer und Software, sowie sonstige Dinge wie die Einrichtung des Büros verwendet.
„Deutsche Postcode ermöglicht der Säkularen Flüchtlingshilfe e.V. neues Büro“ weiterlesenAsyl abgelehnt trotz Verfolgung im Iran
Gastbeitrag von Mostafa Mostafania
Ich heiße Mostafa Mostafania. Ich lebte in Rasht, Iran, und bin in einer nicht religiösen Familie aufgewachsen.
Ich hatte viele Fragen zur islamischen Lehre und weshalb sie sich so sehr vom täglichen Leben der Menschen unterscheidet. Hinzu kam, dass sich durch mein Studium im Bereich der Physik und Mathematik mein Blick auf die Religion verändert hatte. Da ich vor ca. 10 Jahren zudem islamische Philosophie und Rechtswissenschaft studiert habe, hat sich meine Sicht auf die Religion geändert und ich habe sie verlassen.
„Asyl abgelehnt trotz Verfolgung im Iran“ weiterlesenMorddrohungen gegen Amed Sherwan wegen Meinungsfreiheit im Kontext von Religion
Amed Sherwan, Aktivist, Blogger und Autor von „Kafir – Allah sei Dank bin ich Atheist“ wurde bei Facebook und Instagram gesperrt.
Diese Fotomontage eines Kusses mit dem Aktivisten Mohamed Hisham vor der Kaaba in Mekka hatte Amed Sherwan auf Facebook und Instagram gepostet. Das wurde massenhaft von fundamentalistischen Muslimen aus der ganzen Welt gemeldet, woraufhin beide Profile gesperrt wurden.
„Morddrohungen gegen Amed Sherwan wegen Meinungsfreiheit im Kontext von Religion“ weiterlesenSäkulare Flüchtlingshilfe e.V. im Stanford Social Innovation Review
Im Field Report des Stanford Social Innovation Review wird über die Arbeit der Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. berichtet. Er beschreibt die schwierige Lage von atheistischen Geflüchteten in Deutschland.
Zu den persönlichen Krisen, die mit dem Erlebten und ihrer neuen Lebensrealität einhergehen, kommt noch die bedrohliche Situation in den Erstaufnahmen. Dort sind sie weiterhin denselben Islamisten ausgesetzt, vor denen sie hier Schutz suchen. Die Autorin Priti Salian geht anhand von Beispielen auf die Arbeit der Säkularen Flüchtlingshilfe ein, die Menschen dieser in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Gruppe bei ihrem Start in ihr neues Leben begleitet und für deren Sicherheit sorgt.
„Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. im Stanford Social Innovation Review“ weiterlesenZugzwänge – Flucht und Verlangen
Freitag, 18. Dezember 2020, 19:00 Uhr
Die Lesung findet online via Zoom statt:
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Meeting ID: 993 8190 0147
Password: 749863
Join by phone? Find your local number: https://uni-koeln.zoom.us/u/abriDbIjkM
Und so kam der Stein ins Rollen
Adel, warum und wie bist Du nach Deutschland gekommen?
Adel ist ein Geflüchteter aus dem Irak. Er erzählt vom Beginn der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart und von seinem neuen Leben in Deutschland.
Schon als Jugendlicher im Irak hatte ich meine Zweifel an der Religion oder sagen wir, ich hatte Fragen, aber man darf in der muslimischen Welt die Religion nicht hinterfragen und schon gar nicht kritisieren. Ich fand es seltsam, dass wir einen Gott anbeten sollten, der uns immer mit der Hölle drohte. Alles drehte sich um Allah. Er beherrschte auch unser Privatleben. Mit der Zeit, als ich dann im Medizinbereich studierte, kollidierte der Glaube mit der Evolutionstheorie. Ich hatte die Möglichkeit, ins Internet zu gehen und las dann über die Evolution und über Menschenrechte. Ich musste meine Gedanken verheimlichen, denn es gab zwar ein paar Leute, mit denen man sich austauschte, aber immer unter Decknamen. Die Sittenpolizei passte auf, und mir war bewusst, dass ich mit dem Feuer spielte.
„Und so kam der Stein ins Rollen“ weiterlesenAdel – eine Erfolgsgeschichte
Adel ist ein Atheist aus dem Irak und musste fliehen, da das Leben für ihn dort nicht mehr möglich war. Hier kam er zunächst in eine Landeserstaufnahme, wo er wieder mit genau den Leuten zusammen, vor denen er ursprünglich geflüchtet war: strenggläubige Muslime.
Dennoch hat er die Zeit dort gut genutzt. Er lernte eifrig die deutsche Sprache, denn es war ihm bewusst, dass dies der Schlüssel ist, um sich hier zu verständigen und sich zu integrieren. Dafür hat er auch jede freie Minute mit Deutschen verbracht und bei zahlreichen sozialen Projekten der Stadt mitgewirkt.
So lernte er Veronika Kienzle kennen, die zurzeit für das Amt der Oberbürgermeisterin der Stadt Stuttgart (Grüne) kandidiert. Zum Dank für sein Engagement bekam er einen Platz in einer WG der Geiss-Stiftung, wo er mehr Ruhe zum Lernen fand. Er war Mitbegründer der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart. Darüber hinaus bekam er eine Stelle in einem Labor. Schritt für Schritt kam er so in Deutschland an. Mittlerweile ist er als Asylbewerber anerkannt, hat eine eigene Wohnung und ist berufstätig. Ein weiterer Schritt in sein neues Leben.
Adel engagiert sich weiterhin in der Säkularen Flüchtlingshilfe Stuttgart, um anderen Geflüchteten bei ihrem mühsamen Weg zur Seite stehen zu können.
Den kompletten Artikel der Stuttgarter Zeitung können Sie hier herunterladen.
Ja! „Die politische Linke sollte ihr Schweigen beenden“: Volle Unterstützung für Kevin Kühnerts Spiegel-Beitrag zu einer offenen Islam- und Migrationsdebatte
Offener Brief an den Juso-Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert
Sehr geehrter Herr Kühnert,
für Ihren wichtigen Gastbeitrag im Spiegel „Die politische Linke sollte ihr Schweigen beenden“ vom 21. Oktober 2020 möchten wir Ihnen herzlich danken. Wir begrüßen die offene Debatte, die Sie damit ausgelöst haben.
„Ja! „Die politische Linke sollte ihr Schweigen beenden“: Volle Unterstützung für Kevin Kühnerts Spiegel-Beitrag zu einer offenen Islam- und Migrationsdebatte“ weiterlesenSaudi-Arabien: Mein Weg zum Atheismus
Gastbeitrag von Rosilea .M
Seit ich begonnen habe, die Welt um mich herum zu begreifen, habe ich mich immer unwohl gefühlt, von Traditionen, eintönigem Alltag und Regeln umgeben zu sein.
Ich liebte es, mich anders auszudrücken. Ich gab mich meinen Tagträumen und dem Schreiben von Geschichten hin, um meine Langeweile zu vertreiben (die meisten davon waren in meinem Kopf). Dies war meine geistige Flucht und ein Bewältigungsmechanismus.
Es gab eine Zeit, in der ich mich fragte, warum ich vernachlässigt wurde? Warum wurde ich schlecht behandelt, aber nie so schlecht, wie wenn ich meine säkularen Überzeugungen zum Ausdruck brachte? Ich wurde sogar schlechter behandelt als im Alter von 15 Jahren, als bei mir klinisch Multiple Sklerose diagnostiziert wurde, nachdem die ersten Symptome mit 14 Jahren aufgetreten waren.
„Saudi-Arabien: Mein Weg zum Atheismus“ weiterlesenRana Ahmad: „Wegweisende Initiative der FDP im Bundestag zu Apostaten und religionsfreien Menschen“
Am 8. Oktober 2020 hat im Bundestag die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses, Gyde Jensen, und die FDP-Fraktion die Anfrage „Religions- und Weltanschauungsfreiheit von Apostaten und religionsfreien Menschen“ an die Bundesregierung gestellt. Darin kommen die Erfahrungen atheistischer Flüchtlinge und die kürzlich aufgestellten politischen Forderungen der Säkularen Flüchtlingshilfe zur Sprache. Die Veröffentlichung der Antwort der Bundesregierung wird für Anfang November erwartet. Rana Ahmad, Mahmudul Haque Munshi und Stefan Paintner nehmen eine erste Bewertung vor und stellen fest: Noch nie seit 1949 wurde im Bundestag eine derart umfassende Positionierung der Bundesregierung zur Situation von Apostaten und religionsfreien Menschen eingefordert.
„Rana Ahmad: „Wegweisende Initiative der FDP im Bundestag zu Apostaten und religionsfreien Menschen““ weiterlesen